Gutartige Vorstufen von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Zystische Tumoren können in allen Teilen der Bauchspeicheldrüse auftreten, sind aber am häufigsten im Kopf lokalisiert. Unter den zystischen Neoplasien der Bauchspeicheldrüse sind die intra-epitelialen, papillären, muzinösen Formen (IPMN) und die muzinös-zystischen Tumoren (MCN) am häufigsten. Aber auch serös-zystische Adenome und pseudo-papilläre Tumoren wie auch zystische endokrine Tumoren sind heute nicht mehr selten. Die zystischen Tumoren sind gutartig, können aber wachsen und sich zu einer bösartigen Bauchspeicheldrüsenkrebsform weiter entwickeln. Ein Tumor unter 1-2 cm wird häufig zufällig entdeckt. Tumoren über 2 cm verursachen in der Regel durch langsames Wachstum zunehmende Beschwerden:
Bei gutartigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse, die Vorstufen für Bauchspeicheldrüsenkrebs sein können, wird ein organschonendes OP-Verfahren angewandt: die duodenumerhaltende totale Pankreaskopfresektion, hier ein Operationsschema nach lokaler Pankreaskopfresektion und Wiederherstellung der Pankreas- und Darmkontinuität.
Operationspräparat nach total Entfernung des Pankreaskopfes und Erhaltung des Duodenums (Vermeidung einer Whipple‘schen Operation) wegen einer gutartigen muzinös zystischen Neoplasie
Druckgefühl im Oberbauch, Schmerzen im rechten oder linken Oberbauch, Entzündungsschübe der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), Appetitverminderung mit Gewichtsverlust und Rückenschmerzen sind häufig auftretende Beschwerden. Zystische Tumoren, die Beschwerden machen, müssen behandelt werden. Zystische Neoplasien der Bauchspeicheldrüse, insbesondere IPMN-Tumore oder MCN-Tumore werden heute als Vorstufen von Bauchspeicheldrüsenkrebs eingestuft. Das Risiko einer Krebsentwicklung ist groß; bei IPMN-Tumoren findet man zwischen 30% und 60% und bei MCN-Tumoren bis zu 25% eine Krebszellentwicklung in OP-Präparaten.
Die Standardbehandlung besteht in einer operativen Entfernung. Eine medikamentöse Therapie ist nicht etabliert. Bei kleinen Tumoren kann zugewartet werden, mit regelmäßiger, halbjährlicher sonografischer bzw. CT-Kontrolle des Größenverhaltens der zystischen Tumoren.
Die operative Entfernung eines noch gutartigen zystischen Tumors ist ein krebsvorbeugende Heilmaßnahme. Bei entarteter zystischen Neoplasie aus einem IPMN-, MCN-, SPN-Prozess zu einem infiltrierenden Krebstumor ist nach einer onkologischen Operation mit guten Langzeitüberlebenschancen zu rechnen.