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Die Krankheit Bauchspeicheldrüsenkrebs

Bösartige Neubildungen der Bauchspeicheldrüse nehmen dramatisch an Häufigkeit zu.

  • Das Robert-Koch-Institut für Epidemiologie, Berlin gibt für 2020 die Zahl der Neuerkrankungen mit 20.230 an. 2018 waren es  ca. 19.000, 2014 17.400.
  • Trotz großer instrumenteller Fortschritte in der Diagnostik und den medikamentösen/chemo- und immunotherapeutischen Behandlungsverfahren haben sich die Heilungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs in den letzten 30 Jahren nicht signifikant verbessert.
  • Die relative Überlebensrate liegt  nach 5 Jahren bei 11 %, nach 10 Jahren bei 9 %.
  • Jeder zweite Patient stirbt im Jahr der Diagnosestellung an der Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse.
  • Nur intensivere Erforschung zur Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, d.h.
    • Umwandlung einer normalen Azinuszelle in eine Krebszelle
    • Durchbrechung der durch die Krebszellen verursachten Blockade der Immunabwehr des Körpers

      kann einen Durchbruch in der Beherrschung dieser Krebserkrankung bringen

Gutartige Vorstufen des Bauchspeicheldrüsenkrebses

Gutartige Vorstufen der Bauchspeicheldrüsentumoren wurden erstmals 1982 durch japanische Kliniker beschrieben. Seitdem sind zystische Neoplasien der Bauchspeicheldrüse intensiv untersucht und mehrere Unterformen beschrieben worden. Zystische Neoplasien sind IPMN (Intraduktale papilläre muzinöse Neoplasien), MCN (Muzinös zystische Neoplasien), SPN (Solide pseudopapilläre Tumore) und SCA (Serös zystische Adenome). Schon länger bekannt sind neuoendokrine Tumore der Bauchspeicheldrüse.

Gutartige zystische Neoplasien und neuroendokrine Tumore der Bauchspeicheldrüse werden in der Zwischenzeit durch hochempfindliche Untersuchungsgeräte (CT, MRT, Endosonografie) häufig gefunden, ohne dass sie zuvor Beschwerden verursacht haben. IPMN, MCN und SPN gelten als potentiell bösartige Tumore, ebenso wie neuroendokrine Tumore der Bauchspeicheldrüse. Tumore unter 1 – 2 cm werden häufig zufällig entdeckt, ohne Beschwerden zu verursachen. Tumore über 2 cm verursachen in der Regel durch langsames Wachstum zunehmend Beschwerden. Gutartige zystische oder neuroendokrine Tumore, die Beschwerden verursachen, müssen operiert werden. Patienten mit gutartigen zystischen Neoplasien und neuroendokrinen Bauchspeicheldrüsentumoren werden durch eine operative Entfernung geheilt.

Allerdings gibt es bei IPMN Tumorformen mit mehreren Wachstumsorten in der Bauchspeicheldrüsen, die zum Wiederauftreten auch nach operativer Entfernung neigen. Die operative Entfernung von gutartigen zystischen Neoplasien und neuroendokrinen Tumoren befreit die Patienten von der Entwicklung eines Bauchspeicheldrüsenkrebses.

Durch lokale, nur auf die Entfernung des gutartigen Tumors gerichtete kleinere Operationsverfahren (Tumorenukleation, Pankreasmittelsegmentresektion, duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion) ist das Risiko postoperativer Komplikationen und das Sterberisiko durch operative Komplikationen minimal. Die Bauchspeicheldrüsenfunktion mit Regulierung des Blutzuckers und Produktion von Verdauungsenzymen wird nicht beeinträchtigt – im Gegensatz zu großen onkologischen Multiorgan-Tumorentfernungen, wie Whipple’sche Operation. Wichtiges Ziel der Aktivitäten der Stiftung ist Aufklärung der Ärzte über die gutartigen Vorstufen von Bauchspeicheldrüsenkrebs in Deutschland und international, um die Häufigkeit von Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse sicher zu vermindern.

Pankreaskopftumor