Forschungsförderung der Stiftung Kampf dem Bauchspeicheldrüsenkrebs
260.000 Euro für Pankreaskarzinomforschung in der Chirurgischen Klinik der Universität Ulm
Die Hans Beger Stiftung Bauchspeicheldrüsenkrebs unterstützt seit dem Frühjahr 2022 ein Forschungsprojekt an der Chirurgischen Klinik der Universität Ulm mit dem Ziel, Subtypen des Bauchspeicheldrüsenkrebses zu identifizieren. Die bisherigen begrenzten Therapieerfolge bei Bauchspeicheldrüsenkrebs beruhen auf radikaler operativer Entfernung des Tumors mit anschließender Chemotherapie, unabhängig vom Zelltyp des Bauchspeicheldrüsenkrebses. Die Heilungsraten bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sind mit dieser Therapie in den letzten 20 Jahren unverändert bei ca. 9 %; eine Lebensverlängerung radikal operierter und anschließend mit Chemotherapie behandelter Patienten wird bis ca. 4 Jahre erreicht.

Molekularbiologische, tierexperimentelle und klinische Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass das Pankreaskarzinom aus genetischen Subtypen besteht, dieBo Kong Ausschnitt verkleinert jeweils unterschiedlich auf Chemo- und zunehmend auch auf Immuntherapie reagieren. Das Forschungsprojekt des Mediziners PD Dr. Bo Kong, der die Pankreasforschungsgruppe an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Universität Ulm leitet, zielt auf die Identifikation und Charakterisierung von molekularen Subtypen des besonders aggressiven duktalen Adenokarzinoms des Pankreas (PDAC). Es werden genetische, immunologische und zellbiologische Besonderheiten dieser Karzinomart, überwiegend an menschlichem Tumorgewebe untersucht. Erkenntnisse aus diesen Forschungsarbeiten werden zu neuen, individuell auf den Karzinomzelltyp gerichteten Therapieverfahren, insbesondere Immuntherapieverfahren in Kombination mit bisherigen wirksamen Therapieverfahren zur Anwendung am Patienten übersetzt. Das Forschungsprojekt ist für einen Zeitraum von 2 Jahren formuliert.

Bis 2005 hat die Stiftung ein Forschungslabor unterhalten zur Erarbeitung einer Immuntherapie speziell gegen Bauchspeicheldrüsenkrebszellen. Unterstützt wurden Forschungsprojekte zur Diagnostizierung kleinster Pankreastumoren mittels Nanodiagnostik. Über die von Professor Beger 1991 gegründete internationale Europäische Studiengruppe werden operative Verfahren mit und ohne Chemotherapie durch Zusammenarbeit auf Bauchspeicheldrüsenkrebs spezialisierter europäischer Kliniken organisiert.

Durch diese ‚European Study Group of Pancreatic Cancer (ESPAC) sind drei weltweit anerkannte klinische Studien mitgefördert worden und die Etablierung einer adjuvanten Chemotherapie mit möglichst wenig Nebenwirkungen weltweit in Anwendung gebracht. Die Ergebnisse dieser klinischen Studien sind derzeit weltweit die Grundlage der adjuvanten Chemotherapie mit zwei bzw. drei Medikamenten.